Bericht: Weltmeiserschaften 2006 in Manila
Philipp Stojanovic (CRO) und Marco Tschudi (SUI) vertreten an den Weltmeisterschaften 2006 ihre Nation und haben sich zusammen getan, um eine bisher einmalige Berichtserstatung zu fuehren. "Thrilla in Manila" ist das Thema. Wir berichten vom taeglichen Turniergeschehen, von der Hauptstadt des Pool-Billards und von der Action abseits des Turniers in den oertlichen Billardhallen.
Beide kamen wir am Donnerstag, 2. November, um kurz vor 11 Uhr morgens in Manila an. Wie besprochen wurden wir von einem Taxi des Hotels abgeholt. Bereits dutzende von Blicken hatten uns getroffen ehe wir losfuhren. Als dann aber der Taxifahrer alle Tueren verriegelte, streifte uns das erste Mal die Realitaet. Auf dem Weg zum Hotel klopfte man bei uns an die Scheibe, um nach Essen oder Geld zu fragen. Wir sahen wenige Minuten nach der Landung die andere Seite der Medaille.
Bereits am ersten Abend war aber "sight seeing" in den lokalen Billardhallen angesagt. Die erste Adresse hiess "rack 'n roll". Einige Partien waren bereits im Gange. Eine davon z.B. Dennis Orcullo gegen Hui-kai Hsia. Immonen spielt auf dem Nebentisch gegen Chamat, auch Wu und Yang sind bereits vor Ort.
Nachdem wir ein bisschen eingespielt haben und eigentlich den Gedanken gefasst haben zurueck ins Hotel zu gehen, landeten wir im Billardcenter "one side", unweit vom "rack 'n roll". Da ging's dann erst richtig ab! Kuo gegen Gallego, Rodney Morris gegen Jeff de Luna und Pagulayan gegen Lee Van Corteza, Appelton gegen Reyes und Bustamante gegen Alcano!!!
Nachdem wir unser Glueck dann gegen zwei uns total unbekannte Philippiner versuchten und trotz gutem Spiel verloren, machten wir uns definitiv auf den Weg ins Hotel.
Tag 1
Marco musste heute gleich gegen den Ex-Weltmeister aus Finnland, Mika Immonen, ran, waehrend Philip gleich zu Beginn einen Ruhetag hat. In der Gruppe 11 mit Alcaide, Immonen und dem Pinoy Lining ist es fuer Marco bestimm sehr schwer, die Oberhand zu behalten. Trotzdem ist alles moeglich, koennen schlussendlich doch alle Spieler knapp bei einander sein. Eine Qualifikation fuer die letzten 64 mit nur einem Sieg ist in so eie gruppe sogar moeglich.
Das Spiel
Marco gewinnt das Ausstossen und hat sich somit gleich den Vorteil gesichert, bei hill-hill das Break zu haben. Das Format ist ja in diesem Jahr auf 32 4er-Gruppen geaendert worden, welche im Round-Robin Modus gespielt. Ausspielziel ist neu 8 und "alternate break" wurde auch eingefuehrt.
Erste Partie an-aus! Ein gelungener Start fuer Marco. Die Tatsache, dass die Taschen nur noch max. 1,5 Kugelbreiten haben, bereitet ihm, trotz Schwierigkeiten beim Einspielen auf den "practice tables", kein Kopfzerbrechen mehr.
Immonen gleicht sogleich aus: 1-1. Mit einem nicht sehr gut kontrolliertem, aber doch soliden Break, konnte Marco wieder mit 2-1 in Fuehrung gehen. Nun geschah erstmals etwas spielentscheidendes. Mika laesst bei seinem 2ten Break die Weisse in die Mitteltasche abgehen. Ein Bild ohne groesseren Problemen nutzt Marco zum 3-1 Zwischenstand. Nach dem Break hat Marco keine Chance auf Psoition 2 und laesst Mika in einem guten Safe an den Tisch. Dieser kickt die eins, laesst die Weisse an der kurzen bande und die 1 tuschiert die 7 und rollt nach oben vor das Eckloch. Jedoch war hier durch die davor liegende 6 nicht viel zu holen. Marco macht einen sehr schlechten Stoss und laesst die Weisse total unnoetig abgehen. 3-2 und nach der an-aus Partie von Mika steht's bereits wieder 4-4. Marco's Break, 2 Baelle fallen. Jedoch ist die 5 durch die 8 versperrt und nicht in die obere rechte Ecke zu spielen. Auch das Mittelloch und das diagonal gegenueber liegende Eckloch sind durch die 8 versperrt. Es blieb also nur ein kleiner Raum fuer die Weisse. Diesen verfehlte ich um gute 5cm und hatte somit keine Chance die 5 zu potten. Ein schlechter Safe, den Mika zu einem all-or-nothing shot verwendete. Ganznichts kam dabei nicht raus, sondern eine Safty fuer mich, welche ich leider nicht vermochte zu meinem Vorteil zu spielen. Zwischenstand 4-5. In den letzten 2 Breaks hatte Mika eine sehr gute Kontrolle, wie auch beim naechsten Break. Die Weisse bleibt Mitte Tisch liegen, wird jedoch von einer Kugel direkt und ohne Umweg in die Ecktasche versenkt. Ein leichtes Bild und Marco gleicht bereits wieder aus - 5-5. Nun kam es gleich zu einem etwas unglueklichen Bild nach dem Anstoss. 1 Ecke links beim Kopffeld, Weiss auf gleicher Seite, jedoch die 8 davor. Die 2 liebt an der Fussbande. Marco spielt ein Push-Out und stoesst die Weisse etwas weiter von der 8 weg. Komischer Weise gibt Mika das Push zurueck. Kurz gezielt, jumpte Marco die 1 mit Ruecklaeufer rein und hatte Stellung 2. Der Rest war wiederum eher Formsache und die Fuehrung steht wieder 6-5 fuer Marco. Mika an-aus, Marco an-aus, Mika an-aus und schon kam es zu hill-hill. Marco breake nun etwas kontrollierter, hatte aber wiederum keine Lage auf den Einstiegsball. er spielt eine nicht all zu gute Safty. Mika kommt aus und hinterlaesst ein sehr schweres Bild. Beim naechsten Stoss muss Marco ueber die 9 greifen, um die an der Bande liegende 1 zu lochen und die Weisse ueber eine Bande fuer Kombi 2-8 zu stellen. Dabei ging ihm beinahe die Weisse in die Mitteltasche ab... uff! Eine wiederum nicht 100%ig gute Safty kickte Mika in die Mitteltasche mit Option Safe. Der Rest war so gut wie weg und Mika nutzte diese Chance zum 8-7 Erfolg.
Die andere partie in Gruppe 11 war Lining gegen Alcaide. Diese Partie entschied David recht deutlich mit 8-4 fuer sich. Eine leichtsinnig verschossene 7 kostete ihn sogar den 8-1 Erfolg ueber den Pinoy.
Nun heisst es morgen Abend um ca 20Uhr (13 Uhr CET) Alcaide vs Immonen und Lining vs Tschudi.
Morgen beginnt auch der Wettkampf fuer Philipp. Er wurde in die Gruppe von Engert (GER) und Lawler (AUS) gesetzt. Dazugekommen ist noch Qualifie No. 4 - Lee Van Corteza. Einer der Topspieler aus den Philippinen. Die ersten Begegnungen heissen hier: Corteza vs Lawler und Engert vs Stojanovic. Philipp wird ca um 21 Uhr (14 Uhr CET) ins geschehen eingreifen.
Zusammenfassung Tag 2 - 4
Am zweiten Tag der Philippine World Pool Championships 2006 hatte auch Philipp Stojanovic seinen Einstand bei den Weltmeisterschaften. Der Gegner hiess Thomas Engert (GER). Mit Lee Van Corteza wartend in der naechsten Partie, hatte Philipp sehr viel Druck und es war absehbar, dass sich wahrscheinlich bereits in der ersten Partie alles entscheiden kann.
"The lean machine" legt sogleich mit einer an-aus Partie los - 1:0 Engert. Philipp kommt zum Break und hat ein Bild zum Ausgleich auf dem Tisch. Jedoch verstellt er sich ein wenig auf die 4 ins Mittelloch. Trotzdem geht er diesen Ball an und wird leider nicht belohnt. Trotz den wirklich engen Loechern muss dieser Ball rein. Somit gab Philipp gleich zu beginn das erste Mini-Break ab. Um zu gewinnen muss er aber netto dem Thomas ein Mini-Break abnehmen, hat doch dieser bei 7-7 das letzte Break. Engert wiederum an-aus und schon steht es 0:3 gegen Philipp! Wiederum ein gutes Break von Philipp - 1 Mitte, "corner ball" faellt auch und Weisse Mitte Tisch. Doch leider ist die 2 nicht spielbar. Nach einem laengeren Safe-Duell muss Stoj leider den kuerzeren ziehen und bereits das zweite Mini-Break bei zweitem Break zulassen. Zwischenstand 0:4. Wieder an-aus von Engert - 0:5! Nun lagen natuerlich bei Philipp die Nerven etwas blank. Dies hatte zur Folge, dass er den naechsten Einstieg, trotz einer ca 30% Quote, anging und verschoss. Thomas schiesst aus und erhoeht auf 6:0. Nun verschiesst im naechsten Rack auch Thomas mal einen Ball. Das Glueck des Tuechtigen schlaegt zu und es bleibt fuer Philipp Safe liegen. Wieder kommt es zu einem Safe-Duell, in welchem Thomas von Anfang an die besseren Karten hatte, wodurch er auch als Sieger dieses Duells hervor ging. Thomas ist "on the hill" - 0:7. Beim naechsten Spiel kam es wieder zu einem Duell der Safes, welches Philipp dadurch verliert, dass ihm die Weisse nach einem 2-fachen Vorbaender ins Loch abgeht. Der ernuechternde Endstand war somit 0:8 gegen Philipp.
Zeitgleich spielte Marco auf Tisch 3 gegen eine der philippinischen Legenden - Antonio "Nikoy" Lining. Bereits in der Partie Lining vs Alcaide konnte man sehen, dass der ALtmeister nicht in Topform ist. Dies gab Marco natuerlich ein bisschen Fahrtwind, musste er doch unbedingt gegen Lining gewinnen, will er noch aus eigener Kraft weiter kommen.
Marco verliert "the leg for the break" und sieht sich somit gleich einem :1 Rueckstand gegenueber. Trotzdem blieb er noch ganz ruhig und wartete auf seine Chance. an-aus zum Ausgleich. Nun verschoss Nikoy einen Ball um den anderen und Marco konnte ziemlich locker aufspielen. Dies fuehrte sogar zwischenzeitlich zu einer 7:1 Fuehrung fuer Marco. Nun verschoss aber auch er seinen ersten Ball. Ein Einsteiger, die 3. Ca 75 Grad Winkel der Bande entlang. Weil die Loecher so eng sind heisst es "genau ins Schwarze", andernfalls rappelt der Ball sofort. Und wie kommt es oft in so einem fall?! Man verschiesst gleich ganz! 7:2 fuer Marco und Marco am Break. Eine misslungene Safty nach dem Break bringt Lining wieder an den Tisch. Aber wie schon zuvor vormochte der Pinoy die Partie wegen einem verschossenen Ball nicht zu beenden. Eine vermeindlich leichte 8 kostet ihn game 10 und brachte Marco den Sieg 8:2!
Tag 3
Waehrend Philipp heute gegen den naechsten Kracher seiner Gruppe ran musste, konnte Marco den obligatorischen Ruhetag geniessen. Philipp's Gegener ist der Pinoy Lee Van Corteza, Sieger eines der letzten San Miguel Asian Tour Stops. Durch den Sieg von Engert gegen Lawler war auch schon klar, dass Philipp nur mit einem sehr hohen Sieg noch die Runde der letzten 64 erreichen kann. Dies liess natuerlich den Druck ins unermessliche steigen!
Deja-vu - Corteza gewinnt das erste Break und legt mit einer an-aus Partie los. Dieses Mal konnte Philipp aber sein starkes Break ausnuetzen und gleich ziehen. Corteza hat einen banker als Einstieg und erweitert auf 2:1. Perfektes Break seitens Philipp, 1 vor Ecktasche, "corner ball geht", doch leider wird die Weisse von ihrer Position Mitte Tisch durch die 8 ins Mittelloch befoerdert. 1:3 Corteza. Der Philippine zeigt im naechsten Spiel das erste mal Nerven und verstellt sich auf die 3. Die Folge bei den meisten Pinoys - ein Bomben-Safe! Dies halt leider auch im Falle von Corteza. Philipp begeht ein taktisches Foul und laesst sein gegenueber mit Ball in Hand an den Tisch. Lee Van loesst jedoch das gestellte Problem und schiesst zum 4:1 Zwischenstand aus. Philipp schieest an-aus und verkuerzt auf 2:4. Wieder gutes Break von Corteza - keine Position - Safe - Foul - aus! 5:2 fuer Corteza. Bereits wieder ein deja-vu. Dieses Mal beim Break: "Perfektes Break seitens Philipp, 1 vor Ecktasche, "corner ball geht", doch leider wird die Weisse von ihrer Position Mitte Tisch durch die 8 ins Mittelloch befoerdert." - somit Zwischenstand 6-2 Corteza. Philipp konnte seinen Augen nicht trauen und Corteza verschiesst einen Ball. Banker bleibt gut spielbar liegen. Doch Philipp findet den Anschluss nicht mehr und setzt diesen Banker neben die Tasche 2-7 gegen Philipp. Mit der naechsten Partie an-aus von Philipp und ebenso von Corteza ging diese Partie mit einem 3-8 gegen Philipp aus. Dies bedeutete fuer Phlipp sogleich das Aus an seiner ersten Weltmeisterschaft. In seiner letzten Partie gegen Stuart Lawler aus Australien geht es "nur noch" um den 3. Rang in der Gruppe.
Tag 4
Waehrend es heute bei Philipp um Platz 3 in der Gruppe ging, gab es fuer Marco nur ein Motto - gewinnen gewinnen gewinnen. Mit einem Sieg ist Marco nicht nur in der Runde der letzten 64, sonder auch automatisch Gruppenerster. Auch Mika Immonen kam, um die Partie zu sehen. Denn er musste entweder auf eine Niederlage von Marco oder auf eine deutliche Niederlage von Alcaide hoffen.
Marco verliert das Ausstossen und Alcaide legt gleich mit einer an-aus Partie an. 0:1 gegen Marco. Solides Break, doch verschiesst Marco gleich die 2 als Einsteiger. Ein Verzoegerungsball mittlerer Gueteklasse. Alcaide auf und davon - 0:3 gegen Marco. Nun vergibt David die Chance die Sache in fast schon trockene Gewaesser zu bringen und laesst Marco an den Tisch. Dieser verkuerzt mit dieserPartie und einem an-aus auf 2:3. Auf eine Safty des Spaniers in der naechsten Partie wusste Marco keine gute Antwort und gibt game 6 ab. Zwischenstand 4-2 fuer den Mann aus Malaga. Nun begann auch Alcaide zu wackeln und es kam zu einer von Fehlern durchzogenen Partie. Alcaide wusste auch, dass er mit einer 5:8 Niederlage ausscheidet. Marco kann ausgleichen - 4:4. Waehrend die naechsten beiden Bilder wieder an-aus Partien sind und es somit 5:5 steht, entsteht in der naechsten Partie wieder ein kleines Safe-Duell, welches Marco dieses Mal fuer sich entscheiden konnte. Die Konsequenz, 6:5 Fuehrung fuer den Schweizer. Ein gutes Break im naechsten Spiel. Trotzdem war die 2 nicht direkt spielbar. Mit einem banker ueber den ganzen Tisch inklusive "if I miss"-Option, findet Marco den Einstieg und zieht auf 7:5 davon. Nun kam es zu einem reinen Nervenspiel. Alcaide brauchte noch eine Partie, um in den letzten 64 zu stehen. Marco Muss gewinnen. Einige Safes waren nun angesagt, wobei keiner davon so richtig gut war. David hatte sogar die Chance mit einem etwas riskanten Ball die Partie zu beenden. Jedoch entschloss er sich wiederum ein Safe zu spielen. Fuer eine Attacke ging es einfach um zu viel. Marco entschloss sich dann aber die 7 anzugehen. ein Ball der ganzen langen Bande entlang. Dazu kam noch, dass er Gegeneffet geben musste, um an der 8 vorbei zu kommen und wieder auf diese zu stellen. 7 faellt, doch die Weisse geht quer ueber den Tisch und faellt in die Mitteltasche. Zwei Stopbaelle und Alcaide ist weiter. Nun kam aber Marco zum Break. Wieder solide, doch wird die Weisse von der 2 Richtung Kopffeld gestossen. Marco spielt weider weiderum einen banker als Einstieg und hat zugleich wieder "if I miss"-Option. Auch dieses Mal glueckt es ihm und er kann die restlichen Baelle ohne grossen Problemen versenken. 8:6 fuer die Schweiz und Marco ist weiter!
Er trifft nun heute um ca 21 Uhr (ca 14 Uhr schweizer Zeit) auf den Taiwanesen Huang.
Bei Philipp hiess es zu retten, was noch zu retten ist. Er spielte die letzte Partie gegen bis dahin ebenso erfolglosen Australier Lawler. Eine sehr ausgeglichene Partie mit einigen Fuehrungswechseln. Der Snooker-Profi aus Australien verschoss kaum einen Ball, hatte aber ein eher schwaches Break. Philipp konnte nicht ganz davon ziehen, da komischer Weise beim Break zwei Mal nichts fiel. Dies ergab einen Zwischenstand von 6:5 fuer Philipp. Nun vergab Philipp einen vermeindlich einfachen Einsteiger. Der Mann von "down under" zeigte nun aber, dass auch ein Snookerspieler eher einfachere Baelle verschiessen kann. Die 8 setzt er neben die Tasche und laesst fuer Stoj aber eine sehr delikate Situation liegen. Auch Philipp gelingt es nicht das Spiel zu beenden und laesst somit Lawler auf 6:6 gelichziehen. an-aus von Philipp zum 7:6. Beim naechsten Break von Lawler faellt zwar was, er hatt aber keinen Einstieg auf die 1. Er entscheidet sich Safe zu spielen, welcher aber um einige cm zu kurz kam. Dadurch konnte Philipp die 1 in die Mitteltasche versenken und die Partie sehr sicher ausschiessen. Endstand hier - 8:6 fuer Philipp und somit in der Hammergruppe mit Engert und Corteza Rang 3.
Tag 5
Am 5. Tag der "Philippine World Pool Championships 2006" hiess der Gegner von Marco HUANG Kun-chang. Ein ehemaliger Doppel-Juniorenweltmeister (1995 & 1996). Die Partie haette eigentlich auf Tisch 4 gespielt werden sollen, doch weil dies vorangegangenen Partien doch etwas mehr Zeit beanspruchten als gerechnet, wurde die Begegnung kurzer Hand auf Tisch 6 verschoben. Dies hatte Marco bereits einmal an den Weltmeisterschaften 2004 in Taipei. Damals brachte es ihm kein Glueck und er verlor 0:5 gegen Ramil Gallego.
"lAg for the break" hiess es und Marco gewann ganz knapp mit einem lockeren 15cm Abstand von der Bande. Erstes Break und kein Einstieg auf die 1. Marco spielt Safe, welcher ihm allerdings zu kurz kommt. Somit hatte Huang gleich imersten game die moeglichkeit das wichtige Minibreak zu holen. Dem schien auch so bs er eine doch eher einfache 6 verschoss. Marco klaert die restlichen Baelle und kann somit sein Break halten. Darauf folgten an-aus Partien beider Spieler. Zwischenstand 3:3. Nun konnteHuang wiederum von einer schlecht gespielten Safty des Schweizers profitieren und nochmals mit einem Minibreak in Fuehrung gehen. 3:4 gegen Marco. Nun kam eine erste Wende im Spiel. Break Huang und kein Einstieg. Eine halbpatzig gespielte Safty des Taiwanesen nutzt Marco zu einem Resafe und zwingt sein Gegenueber zu einem taktischen Foul. Trotzdem gelingt es Marco die Partie zu seinen Gunsten zu entscheiden und holt sich das Minibreak zureuck. 4:4 Gleichstand! Nun folgten 2 an-aus von Marco waehrend der Taiwanese bei beiden Breaks keinen Einstig hat. Nun unter Druck verschoss Huang zwei wichtige Baelle und so konne Marco zwischenzeitlich sogar auf 8:4 davon ziehen. Jetzt war esaber Zeitfuer die naechste und die Fuehrung ist wieder da. Jetzt kam es aber zur 2ten Wende im Spiel. Breakvon Marco und kein Einstieg - eine Safty-Partie entsteh, in welcher Marco viel frueherhaette angreifen muessen. Er gibt diese ab und Huang verkuerzt mit einer an-aus Partie auf 6:8. Marco breakt und hat ein eher einfaches Brett liegen. Doch nun verschiesst er zum ersten Mal einen Ball. Eine 3, Hoehe 2ter Diamant an der langen Bande, Weisse Tischmitte. Marco's Konkurrent nutzt die entstandene Chance und geicht mit einer weiter an-aus Partie zum 8:8 Gleichstand aus. Dasnaechste Break gehoerte aber Marco und er hatte nun die Gelegenheit als Erster "on the hill" zu gehen. Ein schweres Bild bleibt nach einem sehr soliden Anstoss liegen. Marco verstellt sich auch ein bisschen auf die 5, doch kann er sie immernoch in die diogonal gelegene Ecktasche spielen. Marco drueckt ab und sprngt sogech zur Seite. Die 5 kam zu wei links und wird rappeln. Doch aber sollte es anders kommen. Die 5 faellt, obwohl dies eigentlich auf iesen engen Taschen kaum moeglich ist. Position 6 und schon steht es 9:8 fuer Marco... uff! Huang muss jetzt gleichziehen, ansonsten gehoert der Sieg der Schweiz! Wiederum hat er keinen Einstieg und hinterlaesst eine Safty 3ter Klasse liegen. Marco kann die 1 in die untere Ecktasche jumpen und siehtauc die 2, welche von der 9 und der 8 verdeckt wird. Marco schneidet die 2 duenn an um die Weisse hinter der 9 zu verstecken. Jedoch trifft er die 2 so duenn, dass die weisse auch noch die 9 beruehrt. Trotzdem belibt Safe liegen. Huang versucht sich mit der Brechstange zu retten, trifft aber anstelle der 2 die 9 und schiebt diese noch naeher ans Eckloch. Mit einer 2-9 Kombination und "if I miss"-Option hinter der 8 hat Marco nun die erste Moeglichkeit die Parte zu beenden. Weisse bleibt hinter der 8 und die 9 ist im Loch - Marco ist in der Runde der letzten 32.
Marco trifft heute in der Runde der lezten 32 auf den Russen Konstantin Stepanov, gegen welchen er an der Euro Tour Prag mit 7:9 unterlag. Sicherlich also eine spannende Partie. Gespielt wird auf Tisch 3 als dritte Partie,also um ca 19 Uhr Ortszeit.
Tag 6
Marco spielte in der Runde der "last 32" gegen den Russen Konstantin Stepanov. Dieser ging zuvor gegen Marco´s Clubkameraden Oliver Ortmann als Sieger vom Tisch. In Prag verlor Marco gegen Stepanov noch mit 7:9. Eine lösbare Aufgabe also. Doch sollte alles anders kommen.
Gleich zu Beginn der Partie vergab "Kostya" zwei Einsteiger womit Marco eigentlich mit 4:0 hätte in Führung gehen können. Leider konnte er die Fehler des Russen nicht ausnützen und so kam es zum Zwischenstand von 2:2. Dann knöpfte Stepanov dem Schweizer sogar ein Minibreak ab, womit Marco zwei Minibreaks zurücklag, hätte serin Konkurrent doch bei 9:9 das letzte Break der Partie.
Beide Spieler zeigten nun Höchstleistungen. Während der Russe seine Partien ausschiessen konnte, musste Marco immer über Safe-Duelle an seine Punkte kommen. Obwohl er die Weisse beim Break sehr gut unter Kontrolle hatte, bot sich ihm kein Einstieg. Nach 4:7 und 5:8 Rückstand konnte Marco sogar auf 7:8 verkürzen, doch mit einem weiteren schlechten "roll" beim Break, konnte Konstantin auf 7:9 davonziehen und nun bei eigenem Break alles klar machen. Eine Chance, die er sich nicht mehr nehmen liess und somit Marco aus dem Wettbewerb schoss! Gruppensieg und ein 17. Rang trösten aber ein kleines Bisschen über die vergeben Chance hinweg.
Somit waren nur noch 3 Europäer im Turnier. Als nächster Gegner hätte der amtierende Europameister Ralph Souquet gewartet. Dieser spielte gegen Konstantin Stepanov eine grandiose Partie und zog mit weiteren Siegen über Liu Cheng-chuan und Fu Che-wei ins Finale der 2006 Philippines World Pool Championships ein. Dort unterlag er dem Lokalmatador Ronato Alcano mit 11:17. Ronato hat eindrücklich bewiesen, dass wenn eine Chance besteht, alles noch möglich ist. Er musste im letzten Spiel seiner Gruppe gegen den Höllander Marcel Martens mit 8:2 gewinnen, um sich für die Runde der "last 64" zu qualifizieren. Nach genau diesem Resultat und Siegen über Gomez, Reyes, Kuo und andere Granaten hat er sich wahrlich den Titel verdient.
Auf diesem Weg möchte ich auch allen Supportern danken. Insbesondere der Sektion Pool des SBV, dem Nationalmannschafts-Coach Stefan Gerber - deine Unterstützung war super! - meinen Sponsoren "Walter Rhyner Logistik", "Subiaco People & Promotion" und "Mezz Cues", den Besitzern Jens Burkhardt und Robin Heber von "Die Drei" in Sindelfingen - in eurem Billardtempel zu trainieren macht einfach Spass - und natürlich allen, die mit mir mitgefiebert haben. Ihre alle wart eine grosse Stütze und habt mir sehr viel Energie gegeben! Ich freue mich sehr die Schweiz baldmöglichst wieder vertreten zu dürfen. Danke!!!
Beste Grüsse
Marco
|
News bewerten bisher 2 mal
|
|