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Thema Euro Tour

Donnerstag, 19. Oktober 2006 5912 x gelesen  |  0 Kommentare
 
Bericht Pascal Nydegger, www.swissbillard.ch, Bild: EPBF

190 Spieler in Frauenfeld, und mit Jonathan Fulcher seit langem wieder ein Schweizer Sieg an einer Euro-Tour!

Der letzte Sieg eines Schweizers an einer Euro-Tour liegt schon 6 Jahre zurück, es ist derjenige von Dimitri Jungo in Kaliningrad im Jahre 2000 wo er im Finale Alex Lely besiegte. Nun ist es wieder soweit! Jonathan Fulcher (32), geboren in Schottland, welcher die Schweiz seit 2003 als seine Heimat sieht, in Meryn wohnt und in Genf als Physiker arbeitet, schafft es, als ein weiterer Schweizer, eine Euro-Tour für sich zu entscheiden. Nach 1996 mit Samuel Clemann in Italien und 2000 mit Dimitri Jungo in Russland ist dies in 14 Jahren und 81 Euro-Tour Turnieren der 3. Turniersieg eines Spielers aus der Schweizer Liga.



Gute Organisation und ein tolles Teilnehmerfeld

190 Spieler und Spielerinnen konnten in diesem Jahr nach Frauenfeld ins Island Billard gelockt werden. Nach den übervollen Euro Tour-Stops in vergangenen Monaten ist auch die Euro-Tour Switzerland ein voller Erfolg. Das Turnier beschränkte sich in diesem Jahr nur auf ein Billardcenter, was vieles vereinfachte und sicherlich auch besser ankam bei den Spielern. Neu wurde - statt die Disco in Weinfelden vom vergangenen Jahr - eine TV Arena aufgebaut wessen Spiele Live im Internet (Bet and Win) sowie direkt in die Euro-Tour angeschlossenen Hotelzimmer übertragen wurde. Das Echo aus den Hotelzimmern war hervorragend!

Mit Nick van den Berg NED (EPBF Nr.1), Thomas Engert GER (EPBF Nr.2), Imran Majid GBR (EPBF Nr.3), Niels Feijen NED (EPBF Nr.4), Christian Reimering GER (EBPF Nr.5), Oliver Ortmann GER (EPBF Nr. 6), Tony Drago GBR (EPBF Nr. 7), Harald Stolka GER (EPBF Nr. 8), Fabio Petroni ITA (EPBF Nr.9) und Alex Lely NED (EPBF Nr. 10) waren allesamt der EPBF Top 10 in Frauenfeld am Start. Darüber hinweg noch viele weitere hochkarätige Spieler aus insgesamt 24 verschiedenen europäischen Nationen. Aus der Schweizer Liga waren es 37 Spieler(innen) diese es sich nicht nehmen lassen wollten an diesem Jahres-Highlight teilzunehmen.


Überraschungen noch und noch

Nebst dem grossen Turniersieg von Fulcher fehlte es an diesem Tour-Stop nicht an Überraschungen. So schaffte es der Deutsche Oliver Ortmann nur gerade auf den 97. Schlussrang nachdem er bereits in der 2. Runde von Cankurt Mehmet (TUR) mit 10-9 in den Hoffnungslauf und dann mit 8-10 gegen Brian Beekers (NED) aus dem Turnier geworfen wurde. Weiter mussten sich Klaus Zobrekis (GER), Alex Lely (NED), Martin Kempter (AUT) und Radoslaw Babica (POL) auf den 65. Schlussrang verweisen lassen. Dann Rang 49, Sandor Tot (SCG) (8-10 vs. Tschudi), Kevin Uzzel (GBR) (5-10 vs. Behram), Vincent Facquet (FRA) (9-10 vs. Van den Berg) und schliesslich Ralf Souquet (GER) (8-10 vs. Reimering). Auf dem Rang 33 waren es dann noch der deutsche Thomas Engert (8-10 vs. Muratore) und der Pole Tomasz Kaplan (6-10 Ruthemann) welche es überraschenderweise nicht ins Hauptfeld schafften.

Ob dies alles nur Überraschungen sind, oder ob es sich hierbei um einen Umbruch handelt wird sich an zukünftigen Tour-Stops zeigen.


Ayas verpasst nur knapp - 4 Schweizer Qualifiziert

Murat Ayas (Am Start für die Türkei) welcher sich mit tollen Siegen über Riiber Lars Harold NOR (10-7), Reimering Christian GER (10-4), Das Serge BEL (10-5) bis in die Qualifikationsspiele kämpfte, musste sich mit Niederlagen gegen See Huidije (NED) (5-10) im Direktlauf und erneut gegen den deutschen Christian Reimering (5-10) im Hoffnungslauf mit dem 33. Schlussrang zufrieden geben.

Zur Freude des Schweizer Publikums schafften es mit Ronald Regli und Marco Tschudi (Hoffnungslauf) sowie Dimitri Jungo und Jonathan Fulcher (Direktlauf) dennoch vier Spieler an ihrem Heimturnier ins K.O. 32 Haupttableau.
Ronald Regli welcher in der Startrunde mit dem Spanier David Alcaide ein schweres Los hatte musste mit 9-10 in den Hoffnungslauf. Hier eliminierte er 4 Spieler in Folge ehe er mit Qualifikationsspiel gegen den Britten Craig Riley (10-6) ins Hauptfeld vorstiess. Marco Tschudi verpasste mit 6-10 die dritte Direktlaufrunde gegen Mladenovic und konnte sich mit 10-9 über Darren Parris, 10-8 Sandor Tot und 10-5 Craig Osborn ins Haupttableau spielen. Jungo schaffte den Einzug über den Direktlauf mit Siegen über Pascal Zurbrügg (10-1), Peter Kelm GER (10-5), Andy Worthington GBR (10-6) und Marek Derek POL (10-8). Jonathan Fulcher, welcher zu diesem Zeitpunkt wohl kaum daran dachte das Turnier gleich gewinnen zu können, schaffte den Einzug in die letzten 32 mit Siegen über Erculj Matjaz SLO (10-9), Roux Gaëtan (10-3), Souquet Ralf GER (10-9), Vittorio de Falco ITA (10-2).


32er K.O. Haupttableau

Am Samstag Morgen um 11.00 Uhr ging es dann los mit dem Hauptfeld. Marco Tschudi musste gegen den schnellen Ex-Snookerprofi und späteren Finalist Tony Drago aus Malta eine bittere 3-10 Niederlage hinnehmen und sich somit mit dem sehr guten 17. Schlussrang zufrieden geben. Gleich, obwohl ein wenig knapper ging es dem Bieler Dimitri Jungo. Er verpasste die nächste Runde nur knapp mit 8-10 gegen den Franzosen Stephan Cohen. Ronald Regli – neu bei BC National Littau – musste gegen den Ungaren und Ex-Juniorenweltmeister Vilmos Földes ran gegen welchen er mit 10-8 triumphierte und somit auf den vorläufigen 9. Rang vorstiess. Jonathan Fulcher welcher bereits mit 6-9 der Niederlage ins Auge sah, konnte das Spiel nochmals zu seinen Gunsten drehen und mit 10-9 in die nächste Runde einziehen.

In der Runde der letzten 16 verblieben also noch Regli und Fulcher als Vertretung für die Schweiz. Während Regli sich mit 7-10 nicht gegen den Italiener Fabio Petroni durchsetzen konnte, schaffte Fulcher eine Überraschung nach der anderen. Mit 10-7 See Huidji NED, 10-5 Roman Hybler CZE und 10-7 Dejan Dabovic AUT konnte Fulcher doch tatsächlich den Finaleinzug gegen Tony Drago MLT realisieren. Was für ne Final-Affiche: Ein Schottisch – Schweizerischer Top Snookerspieler aus Genf gegen einen Snooker Ex-Profi aus Malta an einem Pooltisch auf Schweizer Boden im Euro-Tour Finale. Das Publikum war begeistert und stand unterstützend hinter Jonathan Fulcher.

Wer besser also könnte dann dieses Finalspiel, welches Jonathan Fulcher für sich entscheiden konnte, kommentieren als er selber:

Jonathan Fulcher: Es war ein echtes Vergnügen und eine grosse Ehre gegen einen Gentleman wie Tony spielen zu dürfen. Wir biede haben hervorragend gespielt. Er nutzte die von mir hinterlassenen Chancen, und ging mit 8:7 in Führung. Zum Glück war ich nun an der Reihe mit den nächsten drei Anstössen. Dann, als ich zum Tisch lief, um anzustossen, sagt Tony: "Aber räume nicht gleich alle drei Tische ab", worauf ich mit: "Ich tue mein Bestes" antwortete. Doch unglücklicherweise für Tony, wurde seine grösste Angst zur Realität. Die Anstösse waren mir sehr gut gelungen und hatte auch immer eine gute Möglichkeit auf die ersten Kugeln. Ich konnte die letzten drei Spiele für den Match 10:8 abräumen. Dies letzten drei Spiele waren warscheinlich die besten Abräumer meiner bisherigen Karriere. Und es ist noch besser dies in einem Eurotour-Finale, gegen Tony Trago am Fernsehtisch zu schaffen.

Von meiner Seite möchte ich Jonathan Fulcher herzlich Gratulieren zu diesem grossen Turniersieg sowie der tollen Organisation von Frauenfeld welche die Euro-Tour in die Schweiz geholt hat.

        


Jonathan Fulcher nun auf Platz 11 im EBPF-Ranking

Mit diesem Euro Toursieg macht Fulcher 37. Ränge gut und steht auf der neuen Rangliste nun auf Platz 11. Der Genfer sichert sich damit einen Platz an den 9er Ball Weltmeisterschaften 2007 sowie weitere Teilnahmemöglichkeiten an grossen Pool-Anlässen auf der ganzen Welt.


Alle Ränge der Schweizer Spieler an diesem Euro Tour-Stop

01. Jonathan Fulcher (Genf)
09. Ronald Regli (BCNL)

17. Dimitri Jungo (Biel/Bienne)
17. Marco Tschudi (BCNL/Sindelfingen)

33. Murat Ayas (Cue Club 311)

49. Marc Bühler (Bern)
49. Uorsin Candrian (Winterthur)
49. Rolf Hollenstein (Zürich)

65. Nik Michalopoulos (Chaux de Fonds)
65. Darren Parris (Adliswil ZH)
65. Pascal Perisset (Zürich)
65. Marco Steiner (Zürich)
65. Roland Vodoz (Sion)

97. Patrick Benali (Granges Paccot)
97. Martin Broder (?)
97. Oliver Burger (?)
97. Marcel Meier (Biel/Bienne)
97. Patrick Mennillo (St. Gallen)
97. Gaëtan Roux (Granges Paccot)
97. Felix Vogel (Winterthur)

129. Anar Bora (Winterthur)
129. Chris Azzarito (Zürich)
129. Roger Bruderer (St. Gallen)
129. Phillip Buhler (?)
129. Gianni Campagnolo (Zürich)
129. Bruno D’Alberto (Frauenfeld)
129. Jose Delgado (?)
129. Urs Flückiger (Zürich)
129. Reto Gustin (Zürich)
129. Ursula Habersaat (Zürich)
129. René Heiniger (St. Gallen)
129. Andreas Jungo (Düdingen)
129. Rathnayaka Suresh (?)
129. Michel Tercier (Carouge)
129. Camil Weber (Aargau)
129. Pascal Wirth (St. Gallen)
129. Pascal Zurbrügg (Düdingen)
 

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