Bericht Eurotour Treviso von Thomas Ramseyer - swissbillard.ch
Nachdem das Eurotour-Turnier in Malaga kurzfristig abgesagt werden musste, entschieden sich die Eurotour Verantwortlichen für eine Verlegung nach Treviso, wo bereits im Frühjahr eine Runde gespielt wurde. Nur etwas über 150 Spieler standen schliesslich am Start aber die besten waren geschlossen anwesend. Aus den top 50 fehlte nur gerade der Brite Jones, der sich das Bein gebrochen hat.
|
Schlechtestes Turnier für Souquet seit Jahrzehnten. Mit zwei Niederlagen in Folge (die erste gegen Jonni Fulcher) belegte der Kaiser, der an der Eurotour bisher 41 Mal auf dem Podest stand, den 127. Schlussrang.
|
Aus der Schweiz waren Pascal Nydegger, Markus Weber, Eric Juvet, Fabrizio Burato, Jonny Fulcher und der Eurotour Sieger aus Brandenburg, Dimitri Jungo angereist. Für einen ersten Paukenschlag sorgte Fulcher, als er in der zweiten Runde gegen Ralf Souquet gewann. Souquet scheiterte auch in der nächsten Begegnung und schloss erstmals eine Eurotour schlechter als auf dem 64 Rang ab! Fulcher vermochte nicht viel Kapital aus diesem bemerkenswerten Sieg zu schlagen, er verlor gegen den starken Russen Chinakhov 9:8 und dann gegen einen relativ unbekannten Schweden mit 9:6 und beendete das Turnier als 65er.
|
Dimitri Jungo bewies erneut, dass er zur Pool-Billard Elite Europas gehört. Mit einem Sieg über Daryl Peach kam er auf den 9. Rang und beendet das Eurotour Jahr auf dem Sensationellen 7. Tabellenplatz.
|
Jungo gewinnt gegen Daryl Peach
In der KO Runde fanden sich keine überraschenden Spieler, ausser vielleicht dem Finnen al-Marayati. Von den Schweizer Spielern hatte es einmal mehr nur Dimitri Jungo so weit nach vorn geschafft. Mit Daryl Peach (ET Nr. 11) traf er auf einen starken Gegner, der in diesem Jahr aber nie ganz vorne mitmischen konnte und mit 9:4 fiel das Verdikt auch klar zu Gunsten von Jungo aus.
Nach diesem Sieg musste Jungo gleich gegen einen weiteren Engländer an den Tisch, und gegen den US Open Sieger Darren Appleton musste er sich geschlagen geben. Bis zum 3:3 verlief die Partie ausgeglichen, dann zog Appleton davon und gewann unumstritten 9:5.
Für Appleton wurde es im Viertelfinal ganz Eng gegen den jungen Österreicher Mario He. He gelang beim Stande von 8:8 nach einem fast Perfekten Save von Appleton ein Killer-Jump, daraufhin verfehlte er allerdings leichtfertig eine Kugel. Schliesslich lochte Appleton die 9 über eine Kombination und rettete sich in den Halbfinal wo er auf David Alcaide traf. Alcaide ging früh in Führung und gab das Zepter nicht mehr aus der Hand bis zum 9:6 Sieg.
|
Darren Appleton, gegenwärtig einer der besten Poolspieler weltweit, gewann im Oktober zum zweiten Mal hintereinander das US 9-Ball Open. Gegen Jungo gewann er klar, gegen den jungen Mario He nach erbittertem Kampf. Gegen Alcaide wusste er sich nicht mehr zu wehren. Appleton beendet das Eurotour Jahr auf dem 4. Platz - obwohl er in Paris nicht am Start war und dort ein Null-Resultat hinnehmen musste..!
|
Mit Mark Gray stand ein weiterer Engländer im Halfinal und zwar gegen Nick van den Berg. Der Holländer blickt auf ein Jahr mit Höhen und Tiefen zurück und kann einen Motivationsschub gebrauchen. Über den dritten Platz hinaus reichte es in Treviso aber nicht, dafür war Mark Gray zu gut im Strumpf. Gray behielt die ganze Partie über die Kontrolle und sicherte sich den Finaleinzug mit 9:5.
Final Mark Gray - David Alcaide
Der Final startete mit vielen Fehlern auf beiden Seiten wobei Alcaide eigentlich deutlich dominierte. Allerdings verfehlte er eine 9 und versenkte die Weisse auf eine Sieben so dass es zwischenzeitlich 4:4 stand anstatt 6:2. Danach begannen beide Spieler konzentrierter zu spielen und die Partie erreichte ein dem Final angemessenes Niveau. Alcaide war weiterhin überlegen und kam mit 8:6 einen Punkt an den Turniersieg heran. Nach einem Push-Out und einem taktischen Gefecht verkürzte Gray auf 8:7.
|
Mark Gray spielt genial wenn er in Form ist. In St. Johann kam er auf den 3. Platz, in Brandenburg verfehlte der die KO Runde. Mit seinem Snookerqueue spielt er Präzisionspool. Gegen David Alcaide (Eurotour No. 29 mit zwei Absenzen in diesem Jahr) brauchte er auch noch eine Portion Glück.
|
Im 16. Spiel musste Gray ein Push-Out machen, worauf ihn Alcaide weiter spielen liess. Gray gelang die Eins mit einem hauchdünnen Ball und danach ein run-out, so dass es zum Spiel um alles oder nichts kam. Alcaide versenkte eine Kugel im Anstoss hatte aber keine Lage. Es folgte ein weiterer Nervenkrieg mit vielen hin und hers. Zum Schluss war der Engländer Mark Gray der glückliche Spieler, der die Neun versenken konnte. Für Gray ist dies nch Frauenfeld (2007) und Malaga (2009) der dritte Sieg an einer Eurotour.
Übrige Schweizer ohne grossen Erfolg
Die Schweizer Juvet und Weber vermochten keine Partie zu gewinnen und kamen auf den 97. Platz. Nydegger und Fulcher mit einer bzw. zwei gewonnen Begegnungen auf den 65. Losglück hatte Fabrizio Burato. Nach einem Freilos profitierte er von einem Forfait und gewann danach knapp 8:9 gegen den Karlo Dalmatin. Trotz den zwei darauffolgenden Niederlagen erreichte er so den 33. Schlussrang wofür immerhin 400 Euro Preisgeld winkten.
Im kommenden Jahr wird es an der Eurotour zu einigen Änderungen kommen, über die im Laufe des Dezembers kommuniziert werden soll, wie die Presseverantwortlichen der Eurotour zu Beginn des Turniers verlauten liessen. Wir sind gespannt, hoffen aber, dass die Turnierserie auf hohem Niveau weitergeführt werden kann.
|