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Thema International

Sonntag, 23. Oktober 2011 7144 x gelesen  |  0 Kommentare
 

Bericht US OPEN 9-BALL 2011- Thomas Ramseyer - swissbillard.ch

Im Tennis gibt es die Grand-Slam Turniere schon solange wie die meisten von uns zurückdenken können. Die Snooker WM in Sheffield ist ebenfalls ein Fixpunkt am Snookerhimmel, der über Jahrzehnte  zurückgeht. Im Pool gibt es leider nur wenige solche Anlässe, was auch an den vielen verschiedenen Disziplinen liegt. Das gegenwärtig renommierteste und älteste wiederkehrende Turnier ist vermutlich das US Open 9-Ball Turnier, das von Barry Behrman zum 36. Mal durchgeführt wurde.

Niels Feijen am US Open 2011

Niels Feijen bezwang im Hoffnungslauf Karl Boyes und anschliessend Ralf Souquet. Erst gegen Rodney Morris musste er sich geschlagen geben und beendete das Turnier auf dem 17. Rang.

Wie gewöhnlich kamen in Chesapeake Virginia praktisch alle Top-Poolspieler aus der ganzen Welt zusammen um den 36. Sieger des US-9-Ball Open unter sich auszumachen. Die 500 $ Startgeld schrecken nicht zu viele Spieler ab, mit 251 Teilnehmer war das Tableau praktisch randvoll (letztes Jahr war es ganz voll). Ehemaligen Siegern wird das Startgeld erlassen, eine von vielen speziellen Gesten von Barry Behrman, dem buntesten Vogel des US Billard Zirkus.

Gespielt wird auf 11 Siege, Winner-Break aus der Break-Box, 3 Kugeln im Kopffeld, auf Diamond Tischen mit engen Taschen - kein Spielplatz für kleine Kinder. Dass es unter diesen Bedingungen überhaupt so viele Spieler gibt, die es mit den Besten aufnehmen wollen ist eigentlich erstaunlich. Aber Mitmachen ist bei diesem legendären Turnier mit viel Rahmenprogramm das wichtigste.

Jonny ARcher am US Open 2011

Scorpion Jonny Archer spielte makellos aber musste Darren Appleton dennoch den Vortritt lassen.  Danach verlor er auch gegen Landsmann Dennis Hatch 11:4. Hatch setzte sich in die zweitletzte Runde durch wo er gegen den späteren Finalisten Shawn Putnam 11:2 tauchte.

Dynamite's perfektes Turnier.

Die ersten Tage bringen am US Open selten Überraschungen, die Spieler aus der zweiten und dritten Garde fallen den wirklichen Pros reihenweise zum Opfer. Erst in den letzten Runden geht es wirklich hart auf hart - gespielt wird Doppel KO bis zum Final. Praktisch alle der grossen Queuemeister schaffen Serien von 4 bis 6 Spielen. Wer sich bei 6:6 hinsetzen muss, weiss, dass er vielleicht nicht mehr an den Tisch kommt. Gefangene werden an diesem Turnier keine gemacht.

2008 und 2009 gewann Mika Immonen das Turner - zweimal nacheinander, das hatte vor ihm erst Nick Varner geschafft, der auch dieses Jahr dabei war und es sogar ziemlich weit brachte (wie weit genau ist bei vier Tableaus nicht auf den ersten Blick zu erkennen... jedenfalls kam er eine Runder weiter als Immonen). Letztes Jahr hiess der Sieger Darren Appleton und dieser schaffte das scheinbar unmögliche und gewann auch am Samstag - Dynamite Darren spielte ein perfektes Turnier.

Europäer relativ früh ausgeschieden.

Die Europäischen Spieler vermochten sich dieses Jahr nicht so weit durchzusetzen wie auch schon. Unter den letzten 12 waren nur noch Huidji See und Appleton. Der Engländer hatte auf seinem Weg durchs Hauptfeld nicht all zu schwere Gegner. Gegen den Kanadier Jason Klatt wurde es dennoch ganz knapp (11:10). Als er in der letzten Begegnung des Tableaus auf Jonny Archer traf hatte dieser eine 55:13 Bilanz hinter sich. Entsprechend hart wurde gekämpft. Appleton behielt mit 11:9 die Nase vorn und gab danach das Zepter nicht mehr aus der Hand.

Gegen Shwan Putnam und Alex Pagulayan setzte er sich jeweils 11:7 durch. Der Philippino und der Amerikaner machten danach unter sich aus, wer nochmals gegen Appleton antreten durfte und die Ehre kam Putnam zu Teil (11:8) - doch Appleton liess ihm nie eine Chance. Zuerst erspielte er sich eine 6:0 Führung, dann liess er Putnam drei Zähler herankommen ehe er auf 9:3 erhöhte (drei runs mit einer Neun über die lange Bande). Anschliessend ging es kurz hin und her doch Putnams Anstoss war zu unzuverlässig. Als er bei 11:6 im Break die Weisse versenkte war es vorbei. Appleton spielte aus und ein weiteres Spiel durch und krönte sich mit einem 13:6 Finalsieg zum zweiten Mal in Folge zum US Open 9-Ball Sieger.

 

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