Hohmann-Souquet - eine Klasse für sich
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Zwei wie einer. Innert dreier Wochen feiern die beiden drei grosse Siege. Zuerst gewinnt Thorsten Hohmann mit einer Makellosen Leistung das 14-1 World Tournament in den USA, eine Woche darauf siegt der Kaiser zum sechsten Mal! am World Pool Masters. Zusammen waren sie eine doppelte Macht.
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32 Teams aus 31 Ländern waren in Manila (die Philippinen stellten zwei Teams) während einer Woche in einem grossen Einkaufszentrum an den Tischen. Pool wird in Manila begeisterter aufgenommen als in unseren Breitengraden alle Spiele wurden vor einer motivierenden Zuschauerkulisse ausgetragen.
Ralf Souquet, der vor einer Woche am gleichen Ort zum sechsten Mal das Pool Masters gewonnen hatte, spielte mit Thorsten Homann im Deutschen Team. Hohmann kam als frischgebackener Sieger des 14-1 Weltklasseturniers von New-Brunswick nach Manila. Und zusammen bildeten die beiden ein unbezwingbare Pool-Maschine.
Hohmann und Souquet fuhren wie ein Hurrikan durch das Turnier und fegten vom Tisch, was sich ihnen in den Weg stellte. 44:15 lautet ihre Totalbilanz. Gleich 9:1 gingen die Lokalmatadoren Efren Reyes und Django Bustamante im Viertelfinal unter. Einzig die beiden Koreaner Lee Gun Jae und Hwang Yong brachten die Deutsche Trutzburg für einen Moment ins Wanken.
6:2 Rückstand in 7:9 Siege umgewandelt
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Viel Show auf sicher. Die beiden Amerikaner Correy Deuel und Michael Dechaine brachten nicht die gewünsche Wirkung - immerhin zeigten sie Flagge... Deuel (rechts) spielte schon zum zweiten Mal am World Cup. 2006 in Rotterdam verlor er in der zweiten Runde mit Team-Mate Rodney Morris gegen das Schweizer Duo Jungo/Tschudi!
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Souquet machte im Spiel gegen die Koreaner zunächst ungewohnt viele Fehler, die Hohmann nicht alle ausbügeln konnte und nach 50 Minuten stand es 6:2 für die Koreaner. Zeit für ein Time-Out. "Im Time-Out sagten wir uns, wir sind immer noch Champions und wir können immer noch gewinnen", meinte Hohmann nach dem Spiel. Das waren und das taten sie.
Erst beim 8:6 - als die Deutschen noch einen Sieg brauchten - gelang es den Koreanern wieder eine Neun zu versenken. Doch dann war Schluss. Nach einem gekonnten Doublet von Souquet war der Kampf vorbei und Deutschland im Final gegen Thailand.
Einseitiges Final
Das Finale verlief dann wieder so einseitig wie die ersten drei Partien der Deutschen. Thailand, das gegen Holland, Estland Polen und Taiwan immer deutlich überlegen war (34:17 Bilanz bis zum Final) konnte den Deutschen Champions nur wenig entgegensetzen.
Auf zehn Siege lagen die Deutschen nach nicht mal einer Stunde mit 8:1 vor. Den Thais gelang darauf eine kosmetische Korrektur, sie gewannen noch 3 von 4 Spielen ehe Hohmann und Souquet die Chance nutzten, auf die sie geduldig gewartet hatten und den Sieg mit 10:4 besiegelten. Damit haben die beiden Deutschen die drei grössten Turniere der letzten drei Wochen in dominanter Weise gewonnen.
Letztes Jahr war Souquet zusammen mit Ortamann im Halbfinal an China gescheitert. 2009 verlor das Duo Hohmann/Souquet im Final knapp mit 9:11 gegen Reyes/Bustamamte, die das Turnier bereits zweimal gewonnen haben (2006 und 2009).
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Grossartiger Start von Dimitri Jungo und Ronald Regli am World Cup of Pool mit einem Sieg gegen die zweimaligen Cup Gewinner aus China. Gegen die Schweden mit Markus Chamat und Thomas Mehtala wäre ein Sieg drin gelegen.
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Beachtliche Schweizer Leistung
Die beiden Schweizer Dimitri Jungo und Ronald Regli starteten furios ins Turnier. Zusammen mit Estland hatten sie sich als einzige Teams für den Anlass qualifizieren müssen und trafen als erstes auf das gesetzte chinesische Team mit Li He-wen und Fun Jinan-Bo das den World Cup 2010 und 2007 gewonnen hat - die beiden anderen Male (2008 und 2009) kamen sie jeweils ins Halbfinal (2006 waren sie noch nicht mit dabei). Offenbar haben die beiden Drachen die unbekannten Schweizer komplett unterschätze, und diese haben den Moment genutzt und die Chance zum Sieg gepackt.
Leider konnte vor allem Regli den nun gestiegenen Erwartungen im Zweitrundenspiel gegen Schweden nicht mehr gerecht werden. Zu viele Fehler schlichen sich in sein Spiel, die auch ein stark aufspielender Jungo nicht kompensieren konnte.
Grosse Enttäuschungen bei den Philippinos
Am meisten Enttäuscht dürften die Fans über das frühe Ausscheiden ihrer beiden Teams gewesen sein. Beide fielen bereits im Viertelfinal aus dem Rennen. Efren Reyes und Francisco Bustamante, die den Cup 2009 gewonnen haben, kamen gegen den deutschen Tanker unter die Räder wie vielleicht nie zuvor in ihrer Kariere.
Das zweite Team mit Ronnie Alcano und Dennis Orcollo hat letztes Jahr im Final gegen die Chinesen verloren. Diesmal zerbrachen sie überraschend am Team aus Taiwan, das aus den Brüdern Ko bestand. 5:1 lagen die Philippinen bereits in Führung als sie komplett aus dem Rhythmus kamen und zusehen mussten, wie die Kos Schritt für Schritt aufholten und schliesslich an ihnen vorbeizogen. Erst beim 7:5 konnten Orcolle/Alcano wieder ein Spiel für sein Team buchen. Doch nach einem langen Jump-Shot setzten die Taiwanesen das Score auf 8:6 und standen eine Neun vor dem Sieg.
Nach einem trockenen Anspiel und ein paar Saves ergriff das Heimteam die Gelegenheit zum Anschluss und danach zum finalen Ausgleich. Ein erfolgloser Anstoss liess den älteren Ko an den Tisch. Sein Save war zu unpräzise und Orcollo versenkte die Eins, Alcano versenkte die schwierige Zwei und das Publikum begann sich auf einen Sieg einzuschreien - als Ronnie Alcano eine relativ einfache Acht von der Bande verfehlte. Das war das Ende der Show: Ko, Ko und KO und keine Philippino Team mehr im Rennen.
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Riesen Enttäuschung vor heimischem Publikum. Die beiden philippinischen Starspieler Efren Reyes und Django Bustamante kamen gegen die übermacht aus Deutschland überhaupt nicht in Fahrt und kassierten eine 9:1 Kanterniederlage.
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Ausgeglichenheit wichtig
Einige Teams waren mit zwei Klasse-Spielern angetreten und dennoch früh ausgeschieden, so England mit Darren Appleton und Chris Melling oder die USA mit Corey Deuel und Mike Dechaine. Auch David Alcaide und Francisco Diaz Pizarro blieben unter den Erwartungen zurück, wie Bruno Muratore und Fabio Petroni. Andere Teams scheiterten an der Unausgeglichenheit der beiden Partner. So reichte ein Mikka Immonen genau so wenig zum Sieg wie ein Huidji See oder ein Tony Drago. Aber vielleicht liegt gerade hierin der Reiz dieser Team-Wettkämpfe, wie wir das auch beim Moscony Cup erlebt haben.
Erfolgreiches Matchroom Pool - über 300'000 $ Preisgeld
Mit dem World Cup of Pool, dem World Pool Masters und dem Mosconi Cup beweisen Matchroom, dass man erfolgreiche Pool-Turniere organisieren kann an denen man ein grösseres Live-Publikum erreicht. Auch das Preisgeld darf sich sehen lassen. 250'000 $ am World Cup und 66'000 $ am Pool Masters innerhalb von zwei Wochen (mit zwei Siegen strich Souquet satte 50'000 $ ein!) Das Geld wird den Spielern termingerecht überwiesen und von Startgeld habe ich nirgends etwas gelesen. Wenn wir an das Geplänkel um das US-Open zwischen Barry Behrman und der Spielervereinigung ABP vom Sommer denken, kann man vor der Matchroom Organisation nur den Hut ziehen und Respekt zollen. Es scheint, als könnten die Amerikaner mittlerweile nicht nur am Tisch etwas von den Europäern lernen, sondern auch hinter den Kulissen.
Tag 3 - Die Schweiz gegen Schweden
Donnerstag, 08.09.2011, 12.15 Uhr – Für Swissbillard: Pascal Nydegger
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13:23 Uhr: Schweizer Buchen 6-6; Schweden geht mit 6-7 in Front.... Chamat am offenen Tisch, vergibt eine relativ machbare 3... Die 3 bleibt schwierig stehen, und Jungo bucht sie mit einem Bank - Shot über die lange Bande .... Starker Ball! Im Anschluss vergibt Regli leider eine einfache 4 an der langen Bande.... Chamat zurück im Spiel.. verschiesst seinerseite wieder einfachen Ball... Und Regli in Folge ein weiterer einfachen Ball.... unglaubliches hin und her im letzten Spiel mit schlechtem Ausgang für die Schweiz...
Schweden eliminiert die Schweizer mit 6-8. Schweiz belegt den 9. Schlussrang....
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13:22: Live-Stram läuft !!!! http://www.tvshowsreplay.info/2011/03/studio-23-live-streaming.html
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13.14 Uhr: Je ein Spiel geht an die Schweiz und an Schweden zum 5-5. Darauffolgend hatte Chamat ein Lucky Ball im 11 Rack. Nach einem versuchten Bank Shot rollt die Kugel in ein anderes Loch. Wir spielen 9-Ball! Schweden geht mit 5-6 in Front. Die Schweiz hätte laut Matchroom Pool Comment mit 5-0 in Front liegen können und lag auch mit 4-0 Vorne. Jetzt steht es 5-6 für Schweden. Ein heisses Spiel in Manila!
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13.00 Uhr: Regli verpasst eine sehr schwierige 6 in die Mitteltasche. Die Schweizer müssen den 4-4 Ausgleich hinnehmen.
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12.52 Uhr: Die verpasste 8 von Regli in Rack 5 kommt dem Schweizer Team teuer zu stehen. Statt 5-1 buchen die Schweden das 4-2 und sind nun mit 4-3 zurück im Match. Also auch ein Comeback der Schweden in Runde 2.
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12.46 Uhr: Schweden bucht das erste Spiel des Tages nachdem Regli die 8 verpasst... 4-1 für die Schweiz
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12.40 Uhr: Chamat bekommt eine Chance zum Anschluss mit einem Jump Shot welcher er auf die 3 ansetzen muss und verpasst. Schweiz bucht das das Spiel plus das Folgespiel und geht mit 4-0 in Führung.
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12.25 Uhr: Die Schweizer buchen die ersten zwei Spiele in Folge und legen mit 2-0 vor!
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Am heutigen Donnerstag wurden die letzten 4 Begegnungen der 1. Runde ausgetragen, gleich anschliessend ab Mittagszeit MEZ spielen Jungo und Regli gegen die Schweden mit Marcus Chamat und Mehtala. Die Schweden zeigten in ihrem ersten Match ein starkes Comeback als sie bereits mit 1-5 in Rückstand lagen und doch noch gegen Indonesien mit 8-7 gewannen. Unsere Schweizer hingegen haben ein Sieg gegen die starken Titelverteidiger aus China im Gepäck. Das sollte nicht Spurlos an den Gegnern vorbei gehen.
Der Spielmodus ist hart: Auf 8 Siege, Winner-Break, 9-Ball!
Die letzten Resultate von Heutigen Tag: Italien (8)-(6) Hong Kong, Taipei (8)-(4) Russland, Vietnam (0)-(8) Polen, Canada (8)-(4) Malta
Favoritensterben in Manila
Mittwoch, 07.09.2011, 18.15 Uhr – Für Swissbillard: Pascal Nydegger
Wie stark das Teilnehmerfeld in Manila ist, darüber kann hier vom Schreibtisch aus nur spekuliert werden. Die Tatsache jedoch dass sich mit USA, Finnland, England und Holland gleich vier hochkarätige Mannschaften nach Runde 1 die Heimreise antreten müssen, lässt einiges erahnen.
Die Finnländer mit Petri Makkonen und Mika Immonen verlieren mit 7-8 gegen Indien mit Raj Hundal und Guramarpreet Kang. Die Skandinavier vermochten zwar die zwischenzeitlichen Rückstände von 1-5 und 4-7 aufzuholen, mussten aber das letzte Game den Indern überlassen.
Das Team USA mit Corey Deuel und Mike Dechaine verlieren ebenfalls knapp mit 7-8 gegen Singapore. Hier liegen leider keine Spielinformationen vor. Einmal mehr wird klar dass die Asiatischen und Europäischen Länder wohl den USA voraus sind.
Weitere Resultate und Überraschungen:
England (6) - (8) Estland, Niederlande (4) - (8) Thailand, Frankreich (6) - (8) Malaysia, Deutschland (8) - (0) Australien, Philippinnen B (8) - (4) Kuwait, Japan (8) - (3) Kroatien, Spanien (5) - (8) Korea, Indonesien (7) - (8) Schweden, China (4) - (8) Schweiz, Philippinen A (8) - (2) Österreich
Damit haben es nach 11 von 16 Erstrundenbegegnungen nur gerade Drei Europäische (Schweiz, Schweden und Deutschland) Länder in die zweite Rund geschafft.
Bemerkenswerter Auftakt von Jungo & Regli
Mittwoch, 07.09.2011; 10:22 Uhr – Für Swissbillard: Pascal Nydegger
Mit dem Titelverteidiger China erwartete das Schweizer Team ein sehr hartes Los. Am Montag 6.00 Uhr MEZ ging es dann los in Manila. Die Chinesen gingen schnell mit 2-0 in Führung bevor die Jungs aus der Schweiz mit 4 Spielen in Folge mit 4-2 in Front gingen. China verbuchte noch dass 4-3 ehe die Schweizer davon zogen und zum Schluss mit 8-4 die Partie für sich entschieden.
Dimi und Ronnie im Interview danach überglücklich den Titelverteidiger China bezwungen und somit die erste grosse Hürde genommen zu haben:
Dimitri Jungo „Ronnie und Ich sind beides gute Spieler. Der Teamgeist ist super, und wir sind zwar ein kleines Land, hatten aber schon immer gute Spieler in der Schweiz. Es ist unglaublich China geschlagen zu haben. Wenn wir weiter so gut spielen können wir das Turnier gewinnen.“
Ronnie „Es fühlt sich fantastisch an! Es war ein grosser Traum von mir einmal ein so grosser grosser Event in meiner Heimat spielen zu dürfen. Das letzte mal war ich vor 11 Jahren hier, habe aber noch nie mitgespielt.“
Weiter geht es Morgen Donnerstag im 1/8 Final gegen die Schweden welche mit Marcus Chamat und Thomas Mehtela einen 5-1 Rückstand in ein 8-7 gegen das junge indonesische Team realisierten. Gerade nachdem Dimitri Jungo die letzte Euro Tour in Brandenburg gewonnen hat und mit Regli nun die Titelverteidiger aus dem Rennen geworfen hat, ist Ihnen der Respekt auf jeden Fall sicher.
Wie stark die Schweizer Leistung zu bewerten ist zeigt auch die Tatsache dass mit einer Niederlage gegen China das Turnier bereits vorbei gewesen wäre. Das hätte geheissen: Ausser beträchtliche Spesen nix gewesen. Unter diesem Umständen so stark auf zu spielen zeigt eine beachtlich starke mentale und spielerische Leistung.
Wir hoffen auf eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte!