30.11.09 - Thomas Ramseyer - Swissbillard
Mika "The Iceman" Immonen heisst der neue Weltmeister 2009 im 10-Ball! Der zurzeit stärkste Spieler des Universums setzte sich gegen den Philippinen Lee Van Corteza klar mit 9:6 durch.
Zunächst war der Match ausgeglichen. Van Corteza ging mit 2:0 in Führung, Immonen glich aus und nach sechs Spielen hiess es 3:3. Im siebten und achten Rack unterliefen dem 30 Jährigen Philippinen die vermutlich matchentscheidenden Fehler, die Immonen zur 5:3 Führung auszunutzen wusste. Im neunten Spiel erhöhte er auf 6:3 nach einem sauberen Break & Run.
Im nachfolgenden Spiel profitierte Van Cortezza von einem der seltenen Fehler von Immonen und schaffte den Anschluss zum 6:4 den er mit einem perfekten weiteren Rack sogar auf 6:5 verkürzen konnte.
Nach einem ausgezeichneten Anstoss im zwölften Frame lag der Philippino save und entschied sich für ein Push-Out mit einer Jump Option auf die Eins. Der Finne wagte den Versuch, den er mit Erfolg ausführte und sogar Position auf eine einfache 2-10 Kombination erhielt - 7:5.
Im dreizehnten Spiel verfehlte Immonen zwar die Eins, hinterliess jedoch ein Save. Corteza versuchte einen Massé, der leider misslang - 8:5. Im vierzehnten Spiel versenkte Immonen die weisse im Break und sein Gegner verwertete diese Chance zum 8:6. Zum Leid der mitfiebernden Zuschauer viel nun Cortezas Weisse nach dem Anstoss in die Tasche, was gleichzeitig der letzte Fehler des Philippinos sein sollte, er kam nicht zurück an den Tisch.
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Fast nicht zu schlagen, Mika Immonen ist momentan im Pool Billard das Mass aller Dinge. Kaum ein Spieler dürfte je ein so erfolgreiches Jahr erspielt haben wie der athletisch auftretende Finne. Wer mehr mehr über ihn wissen möchte, sollte mal seinen Blog besuchen: www.mikaimmonen.com |
Mika Immonen, der in den vergangenen Monaten bereits das World Classic 10-Ball Turnier, das Tournament of Champions und kürzlich das US Open (zum zweiten Mal in Folge) für sich entschieden hatte und dieses Jahr bei mindestens 9 weiteren Turnieren den ersten Rang belegte, liess Lee Van Corteza keine weitere Chance.
Er spielte nach dem Foul zum 9:6 aus und verwertete die beiden letzten Racks mit zwei An-Ausspielen zum 11:6 und zur Weltmeisterkrone im 10-Ball 2009!
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Lee Van Corteza - der dreissigjährige Philippino gewann im Januar die Derby City Classic 10-Ball Challange in den USA. Im Halbfinal hatte er Mika Immonen mit 15:10 bezwungen! |
Der Titel bescherte dem in New York lebenden Finnen, der am 17. Dezember 37 Jahre alt wird, ein Preisgeld von 60'000 $ - damit erhöhte er seine Turniereinnahmen 2009 gemäss der AZ-Billiards Liste auf über 220'000$. Van Corteza erhält 30'000 - die beiden dritten Alcaide und Lining je 15'000. Total wurde ein Preisgeld von 262'000 $ ausgeschüttet. Eigentlich keine schlechte Börse in schwierigen Zeiten, dennoch wurde die WM für viele Spieler zu einem kostspieligen Engagement. Nur mit 1'000 $ wurden die Ränge 33-64 belohnt, wer die Hauptrunde nicht erreichte ging gar leer aus.
Der 46 jährige Veteran Antonio Lining unterlag im Halbfinal Mika Immonen mit 9:7 - mit dem gleichen Resultat musste der Spanier David Alcaide (29) aus Malaga, Corteza ins Final ziehen lassen. Alcaide, der zur Zeit den siebten Platz auf der Eurotourrangliste belegt, dürfte diese Woche mit viel Selbstvertrauen in den Turnierstop in seiner Heimatstadt starten.
Auch Dimitri Jungo, der für Manila qualifiziert gewesen wäre, wird versuchen in Malaga um einen Platz unter den ersten Zehn der Eurotour zu kämpfen. Jungo blickt auf ein ausgezeichnetes Eurotourjahr zurück, mit einem 5. und 9. Rang und nur einem verpatzten Turnier im holländischen Weert, das er auf dem 129. Platz beendete.
30.11.09 - Thomas Ramseyer - Swissbillard
Die Achtel- und Viertelfinals der 10- Ball Weltmeisterschaften waren geprägt von einer unglaublichen Ausgeglichenheit, die zeigt, wie hoch das Niveau der Topspieler geworden ist.
In der ersten Runde des 64er Hauptfeldes erspielten die Verlierer durchschnittlich 5.2 Siege pro Match, d.h. das durchschnittliche Resultat der 32 Begegnungen war 9:5.2. In den 16-tel Finals war das Resultat schon 9:5.7, eine Runde später 9:6.25 und in den Viertelfinals kamen die Verlierer auf durchschnittlich 7.25 Siege!
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Hat gut lachen, Lee van Corteza steht zu Hause gegen David Alcaide im Halbfinal. |
Die Resultate der Viertelfinals waren: Antonio Lining (Phi) gegen Landsmann Warren Kamco 9:8, Mika Immonen gegen Russlands Junior Ruslan Chinakhov 9:6. Der Chinesische Star Li Hewen unterlag dem Philippino Lee van Corteza mit 9:7 und der amtierende Weltmeister Darren Appleton musste sich gegen Spanier David Alcaide mit 9:8 geschlagen geben.
In den Achtelfinals ginge es ebenfalls knapp zu, nur gerade Antonio Lining vermochte seinen Landsmann De Ocampo mit 9:2 zu besiegen. Alle anderen Verlierer versenkten die Zehn mindestens sechs Mal pro Match. Nick van den Berg gelang die Aufholjagd gegen Mika Immonen nicht ganz, er unterlag mit 9:7. Darren Appleton obsiegte gegen den starken Schweden Marcus Chamat mit 9:7. Mit dem selben Resultat unterlag Thomas Engert Lee van Corteza. Auch Daryl Peach schaffte gegen Warren Kamco nur 7 Siege und Ruslan Chinakhov bezwang Philippino Elvis Calasang mit 9:6.
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Antonio Lining, vor heimischem Publikum spielt er heute gegen Mika Immonen im Halbfinal der Weltmeisterschaft. |
Heute werden die restlichen Partien dieser sensationell hochstehenden Meisterschaft ausgetragen. Die Philippinen hoffen auf einen Final unter sich - Alcaide und Immonen werden versuchen, diese Hoffnung zunichte zu machen.
Indes, ein Sieger steht bereits heute fest: Pool Billard und 10-Ball! Aus sportlicher Sicht hat unser Spiel mit diesen Meisterschaften zweifellos einen Höhepunkt erreicht, der einen dünnen Silberstreifen von Optimismus in der kriesengeplagten Billardwelt zulässt.
29.11.09 - Thomas Ramseyer - Swissbillard
Vier Amerikaner befanden sich noch im 64er Hauptfeld der 10-Ball Weltmeisterschaften in Manila am Samstag Morgen. 10 Stunden später war kein einziger mehr dabei. Welche Schmach für die einst grosse Billardnation. Mit Corey Deuel, Oscar Dominguez und Jonny Archer drei Spieler darunter, die die USA in zwei Wochen am Mosconi Cup vertreten werden. Selbst wenn die drei ihre gewonnen Spiele hätten zusammenzählen dürfen, hätte es nicht zu einem einzigen Sieg gereicht. Nur gerade 8 Mal haben sie zusammen die 10 versenkt. Oscar Dominguez unterlag Philippino Dennis Orcullo 9:2, gleichviele Siege erreichte Jonny Archer gegen den Indonesier I Alwi Alwi. Corey Deuel verlor "nur" 9:4 gegen den als neunter gesetzten Antonio Lining (Phi). Der vierte US Amerikaner, Charlie Williams schied gegen den Deutschen Thomas Engert mit 9:3 aus dem Turnier.
Während es also kein einziger Amerikaner schaffte ins Feld der letzten 32 vorzustossen, erreichten dieses 14 Europäer und 18 Asiaten, darunter acht Philippinen, die ihren Heimvorteil ganz offensichtlich zu nutzen wussten.
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Chancenlos wie alle anderen US Amerikaner, Corey Deuel verlor sein Spiel gegen Antonio Lining mit 9:4. Das war immerhin das beste Resultat der Amerikaner. Archer und Dominguez kamen nicht über 2 versenkte Zehner, Charlie Williams gewann drei Spiele und Shane van Boening schied schon in der Vorrunde aus. |
Mika Immonen bezwang den drittplazierten des letzen Jahres, Niels Feijen 9:6, Ralf Souquet brachte nur ein knappes 9:8 gegen den Mexikaner Ignacio Chavez nach Hause. Genau gleich knapp reichte es Jonni Fulcher gegen den Honkong Chinesen Kenny Kwok.
Der an erster Stelle gesetzte Philippine Warren Kiamco zeigte einige Mühe gegen Venezolaner Jalal Youse und gewann schliesslich 9:8. Kurzen Prozess machte Thorsten Hohmann, der Jericho Banares vor seinem Heimpublikum mit 9:1 keine Chance lies.
Hohmanns Landsmann Oliver Ortmann schied mit 9:5 gegen Li Hewen (Chi) aus. Russlands Junior Chinakhov erreichte die nächste Runde mit 9:6 gegen See Huidji (Ned), der junge Österreicher Mario He musste sich dagegen mit 9: 4 gegen 9-Ball Weltmeister Daryl Peach geschlagen geben.
Nachdem die Spieler bisher nur eine Partie pro Tag zu bestreiten hatten, werden heute Sonntag gleich drei Runden ausgetragen. 16 Partien sind bereits zu Ende, nur 16 Spieler verbleiben noch im Wettkampf.
Die Resultate in diesen 16 Partien vielen deutlich ausgeglichener aus, als an den Vortagen. Mit 9:3 gewannen Thomas Engert (gegen Imran Majid) und Ruslan Chinakhov (gegen Jundel Mazon (Phi)) mit dem grössten Vorsprung. Jonni Fulcher unterlag dem Holländer Nick Van den Berg mit 9:4, Titelverteidiger Darren Appleton dominierte Stephan Cohen (Fra) mit 9:5, genau wie der Spanier David Alcaide gegen Fong Pang Chao (Taiwan).
Prominenteste Verlierer dieser Runde, aus Europäischer Sicht, waren Thorsten Hohmann und Ralf Souquet. Die beiden Deutschen verloren gegen die Asiaten Warren Kiamco (9:5) bzw. Li Hewen (9:6).
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Ganz stark im Rennen, Juniorenweltmeister aus Russland, Ruslan Chinakhov - 17 jährig! |
Mika Immonen war Marlon Manolo (Phil) mit 9:6 aus dem Turnier. Lee van Corteza brachte das Publikum wohl mit einem hauchdünnen 9:8 Sieg gegen Chang Yu-Lung (Taiwan) in Wallungen, nachdem er bereits 6:1 und 7:2 im Rückstand gelegen hatte!
Aber das Publikum in Manila hat keinen Grund betrübt zu sein, nur zwei von acht ihrer Spieler erreichten die Achtelfinals nicht, eine beachtliche Leistung.
Zur Zeit sind die Partien der letzten 16 Spieler im Gang
28.11.09 - Thomas Ramseyer - Swissbillard
Zum zweiten Mal und erneut in Manila finden die Weltmeisterschaften im 10-Ball statt. Die besten Spieler aus allen Teilen der Welt standen am Start des 128er Hauptfeldes. Vermutlich auf Grund von Differenzen mit dem Organisator fehlen allerdings einige philippinische Spieler wie Efren Reyes oder Francisco Bustamante.
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Im World Trade Center in Manila finden vom25. bis 30. November 2009 die 2. 10-Ball Weltmeisterschaften statt. |
Als einziger Schweizer wäre Dimitri Jungo für das Turnier qualifiziert gewesen. Jungo verzichtete aus terminlichen Gründen aber auf eine Teilnahme. Er konzentriert sich momentan voll auf die Eurotour, deren nächstes Turnier kommende Woche in Malga, Spanien, über die Bühne geht.
In der Vorrunde spielten die 128 Teilnehmer aus fast 50 Nationen in sechzehn 8-er Tableaus. Jeweils die besten vier Spieler jeder Gruppe rücken ins 64 Mann starke Hauptfeld vor, welches heute Samstag um 12.00 Uhr Ortszeit (05 Uhr MEZ) starten wird.
In den meisten Gruppen vermochten sich die Favoriten durchzusetzen, einige mit mehr, andere mit weniger Mühe. Es kam aber auch zu einigen unerwarteten Resultaten. Die grösste Überraschung der Vorrunde ist wohl das Ausscheiden des US Amerikaners Shane Van Boening. In seiner ersten Partie unterlag er dem Vietnamesesn Nguyen Anh Tuan mit 9:8 und in der darauffolgenden Begegnung besiegelte der Russe Konstantin Stepanov mit 9:6 das abrupte Ende für den shooting Star dieses Jahres.
Ebenfalls früh ausgeschieden sind der Italiener Bruno Muratore, der bereits an den letzten Eurotour Turnieren nicht mehr mit Bestleistungen auffallen konnte sowie der Serbe Sandor Tot (Eurotour Nr. 11) und der Franzose Vincent Facquet. Am bittersten auf die Heimreise geschickt wurde der Österreicher Martin Kempter, der gleich zweimal nacheinander mit 9:8 Siegen den Kürzeren zog.
Einige der Titelanwärter schafften den Einzug ins Hauptfeld allerdings erst nach unerwarteten Umwegen. So verlor die Weltnummer eins, der Finne Mika "Iceman" Imonnen 6:9 gegen den Japaner Hayato Hijikata, Oliver Ortmann gegen den Juniorenweltmeister aus Russland, Ruslan Chinakhov 9:4. Auch Ralf Souquet musste gegen den Polen Thomasz Kaplan eine 9:6 Niederlage akzeptieren.
Ohne Probleme qualifizierten sich unter anderem Titelverteidiger Darren Appleton (18:7 Siege), der Holländer Niels Feijen (18:6), der letztes Jahr die Bronzemedaille gewann, sowie die beiden Junioren Mario He aus Österreich (18:11) und Ruslan Chinakhov (18:12). Ohne Niederlage schaffte die Vorrunde auch der Spieler mit dem schönsten Namen, heavenly He Wen Li aus China!
Der 30 jährige philippinische Superstar Lee Van Corteza besiegte in seinem zweiten Spiel den in Asien als Zocker bekannten Taiwanesen Yang Ching-Shun gleich mit 9:0, dem einzigen zu-null Resultat der Vorrunde. Ching-Shun erreichte dennoch die 64er Runde und dürfte auf Rache sinnen. Er trifft heute auf Dang Jin-hu - auf chinesisch (versteht sich).
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Ted Lerner, ein Amerikanischer Sportjournalist aus Manila, traf Jonni Fulcher am Dienstag Abend in der "One Side Billiard Hall" in Manila und schrieb einen Artikel über ihn auf seiner Web-Seite www.tedlerner.com (auf Englisch). |
Mit einer Niederlage in der Vorrunde qualifizierten sich, nebst den Erwähnten, Jonny Archer (USA), Thomas Engert (D), Daryl Peach (GB), Corey Deuel (USA), Nick van den Berg (NL), Marcus Chamat (S) und David Alcaide (Sp).
Ohne Niederlage schaffte die Vorrunde der aus Mexiko stammende Ernesto Dominquez, sein 24 jähriger Sohn Oscar, der für die USA im Mosconi Cup Team stehen wird, brauchte dafür eine Partie mehr!
Wenn auch kein Schweizer in Manila spielt, so doch ein bekanntes Gesicht aus der Schweiz, der sympathische Engländer Jonni Fulcher. Jonni, der schon im letzen Jahr in Manila zugegen war, verlor in der ersten Runde gegen den hierzulande wenig bekannten Japaner Satoshi Kawabata mit 9:5. Mit zwei Siegen gegen den Australier Louis Condo (9:5) und den Dänen Kasper Kristoffersen (9:6) sicherte er sich aber seinen Platz am Tisch im Hauptfeld. Er spielt heute um 15 Uhr Ortszeit (8 Uhr MEZ) gegen den als Nr. 12 im Hauptfeld gesetzten Honkong-Chinesen Kenny Kwok. Wir drücken ihm die Daumen!
Die Weltmeisterschaften sind gegen Bezahlung von 10 $ über Live-Stream empfangbar, wobei nur ausgewählte Begegnungen übertragen werden. (siehe Links). |