Am Donnerstag Nachmittag, pünktlich um 14.00 Uhr wurden die ersten zwei 16er Qualifikationsfelder gestartet, mit dabei Elitespieler Specchia, Regli, Nydegger und Meier. Gemeldet waren über 160 wovon jedoch nur noch 128 Spieler einen Startplatz ergattern konnten. ( Siehe Ankündigung Mike Massey Open 2005 )
Überraschungen gab es kaum am ersten Tag, so konnten sich die Spieler Sascha Specchia (Biel), Patrick Benali (Freiburg), Ronald Regli (Zürich) und Pascal Nydegger (Biel) im Direktlauf sowie Ivan Reinman (Basel) und Marcel Meier (Biel) im Hoffnungslauf für 32er K.O. Feld vom Sonntag durchsetzen. Am Samstag Morgen um 10.00 Uhr ging es dann in Bettlach weiter und bis am Abend wurden weitere grosse Namen erwartet. Diese Erwartung wurde jedoch leider mit 3 Abmeldungen (Reimering, Stolka und Hybler) enttäuscht, was aber den Turnierverlauf keineswegs weiter beeinflusste oder die Turnierqualität zu vermindern vermochte.
Über den Samstag Qualifikationstag waren es die folgenden Spieler die sich in das heissbegehrte Sonntag Hauptfeld kämpften: John Torres (Orbe, VD), Murat Ayas (Biel), Eric Juvet (Biel), Rico Guerriero (Littau), Vincent Ortiz (Carouge), Robert Hirschbichler (D), Felix Vogel (Frauenfeld), Ralph Bicker (Littau), Hansruedi Hauser (Aargau), Simone Zappi (ITA), Andy Bruckner (Basel), Marc Bühler (Bern), Roland Vodoz (Carouge), Patrick Mennillo (St. Gallen) und Fabien Nicolier (VD).
Gespielt wurde auf teilweise 8-Fuss Tischen und insgesamt wurden alle der 16 Turniertische frisch bezogen was das Turnierspiel erheblich erschwerte. Überraschungen blieben daher am Samstag nicht mehr aus, mussten sich so einige Top Spieler der Schweiz vom Turnier verabschieden, hier einige Namen davon: Perisset (ZH), Bodlovic (BL), Bora (ZH), Jäger (D), Marendaz (VD), Johner (FR) und Furrer (BL).
So konnten alle gespannt auf einen spannenden Sonntag blicken, denn nun griffen noch die Europa- und Welt-Top-Spieler ein. Wie angekündigt waren alle 8 Top gesetzten Spieler + 24 Qualifikanten bereits um 09.30 Uhr beim Einspielen zu beobachten, und so blitzte es bereits aus der einen oder anderen Fotokamera, Autogramme der Top-Spieler wurden verteilt und Bewunderung machte sich breit. Bei den Namen Ortmann, Engert, Souquet, Tot, Thygesen etc. war es allerdings sehr schwer einen Turnierfavoriten zu erkennen und die Spiele gingen bereits mit einer ersten Überraschung los. So erkämpfte sich Jungo gegen den Ex-Weltmeister Oliver Ortmann (D) nach einer hochklassigen spannenden Partie einen 11-10 Sieg,
In der zweiten Runde bannte sich die absolute Überraschung des Turniers an, so war es diesmal Ralph Bicker dieser gegen den Ex-Weltmeister und Prattler Jubiläumsturnier-Gewinner Mika Immonen aus Finnland antreten durfte. Bicker profitierte von einigen ungewohnten Fehlern seitens Immonen sehr Nervenstark bis zum 10-6 Vorsprung und liess alle an einen Sieg über Immonen glauben. Immonen jedoch ab diesem Zeitpunkt in weltmeisterlicher Manier, kämpfte sich mit einem langen schwierigen Jump (ganzen Cue) zum 7-10 und schoss anschliessend 3 Spiele in Folge zum 10-10 aus. ... Break .... weiss fällt .... und Bicker steht vor einem offenen Tisch. Er spielt 3 Bälle in Folge durch und schien den Nerven nicht mehr standhalten zu können und setzt die mittelschwere 6 neben das Loch und musste das Spiel mit 10-11 doch noch verloren geben. Ralph Bickers Leistung war über das ganze Spiel hinweg beträchtlich und er war trotz schmerzlicher Niederlage sehr zufrieden.
Am Nebentisch hatte ebenfalls Chamat mit Markus Weber zu kämpfen. Weber teilweise mit bis zu 4 Spielen in Front musste das Spiel noch mit 11-8 verloren geben. Neben Ortmanns Aus in der 1. Runde erwischte es in der zweiten Runde nun Kasper Thygesen (Dänemarks Nr. 1). Er musste sich gegen den deutschen Robert Hirschbichler mit 9-11 geschlagen geben.
Die Viertelfinals
Während Chamat und Tot die Spieler Hirschbichler (3-11) und Regli (2-11) in beinahe Rekordzeit regelrecht vom Tisch fegten blieb am Nebentisch nach Reglis Ausscheiden nur noch ein Schweizer im Rennen. Es war Jungo dieser sich nach Siegen über Ortmann (11-10) und Bühler (11-2) nun gegen Souquet beweisen durfte. Das Spiel, dass über 2 1/2 Stunden dauerte und meist nach einem Sieg für Jungo aussah wurde zuletzt mit einem 11-10 von Souquet gewonnen. Nachdem Souquet bereits mit 10-7 im Rückstand lag erkämpfte er sich den Sieg noch mit einigen sehr geduldigen Saves, spitzen Bällen und viel Nervenstärke. Jungo hatte sich nichts vorzuwerfen in dieser Partie, denn er tat alles für den Sieg und hatte zuletzt einfach das unglücklichere Ende auf seiner Seite.
Ca. eine Stunde früher wurde die Partie von Engert gegen Immonen gewonnen. Engert meist überlegen, weniger Fehlern und besseren Breaks holte sich ein 11-8 gegen den Finnen Mika Immonen und somit die Halbfinalteilnahme.
Die Halbfinals
Es wurde bereits den ganzen Tag Weltklasse Billard in Bettlach geboten, jedoch was jetzt kam war nicht mehr zu überbieten. Während Sandor Tot in meisterlicher Klasse bewies wieso er die Nummer 1 der Euro-Tour ist, indem er innert 1h 30min Chamat mit einem 11-6 (7-0, 9-2 Vorsprung) kaum eine Chance liess zu punkten spielte Engert am Nebentisch gegen Souquet sein ganzes Können aus. Nach dem 3-1 spielte Engert fünf Asse in Folge zum 8-1 Vorsprung und allen im Raum war doch eigentlich klar, der Sieger muss hier einfach Engert heissen, doch Souquet "The Kaiser" wäre eben nicht Souquet wenn er nicht wüsste mit solchen Rückständen um zu gehen. In gewohnter Ruhe und mit weltklasse Saves aber nur einem As agierte Souquet zu einer für ihn typischen Aufholjagd. Engert konnte ab diesem Zeitpunkt zwar noch das 10-6 für sich verbuchen, musste sich aber stehts nur noch aus dem Save raus verteidigen. Die Luft wurde von Spiel zu Spiel dünner für Engert und Souquet holte sich schliesslich tatsächlich noch den 11-10 Sieg nachdem Engert beim 10-10 aus einem Save eine machbare Vorbanden-Zwei ausliess.
Final
Souquet und Tot also im Final und beide in weltmeisterlicher Form, und doch mit zwei absolut verschiedenen Spielern. Souquet seinerseits mit überlegtem Savespiel und Tot andererseits mit offensivem spektakulärem Spiel. Doch was soll man offensiv spielen können wenn der Gegner einem gar keine Chance lässt? Ja, ok, Tot mit ca. 4-5 unnötigen Fehlern über das ganze Spiel, jedoch aber Souquet in solch einer Form. Er liess Tot kaum mal einen Ball auf dessen er hätte sein Spiel aufbauen können und versenkte die letzte Kugel um 22.40 Uhr zum 11-1 Final- und Turniersieg. Sandor Tot hatte sich aber kaum was vorzuwerfen, denn er spielte den ganzen Tag auf solch hohem Niveau, dass er alle zum Turniersieg überzeugte, wäre da nicht noch der souveräne und kämpfende Ralph Souquet "The Kaiser" gewesen.
Schlusswort
Das ganze Turnier wurde begleitet von vielen begeisterten Zuschauern, einer Top Organisation, gutem Essen, einem Wettbüro und toller Unterhaltung (Video's, Grossleinwand). Im Namen der schweizerischen Billardszene ist dem Billardclub Kakadu Bettlach einfach nur herzlichst zu danken für diesen Spitzenevent dieser sich nebst Pratteln im vergangenen Februar als einer der besten Events in den letzten 10 Jahren herausstellte.
Zum Turniertelegramm
Datum: 05. / 07.-08.05.2005
Ort: Freizeit und Sportanlage Kakadu in Bettlach
Anzahl Spieler: 136
Impressionen: 119 Fotos vom Mike Massey Open 2005
Rangliste Sonntag: Siehe hier (PDF)
Tableau Sonntag: Siehe hier (PDF)
Kurzrangliste (
Gesamtrangliste )
1. Ralph Souquet (D)
2. Sandor Tot (HUN)
3. Marcus Chamant (SWE), Thomas Engert (D)
5. D.Jungo (CH), M.Immonen (FIN), R.Hirschbichler (D), R.Regli (CH)
| Resultate | ||||
| Ralph Souquet (D) | Sandor Tot (HUN) | 11 | - | 1 |
| Verlauf: 1-0 / 1-1 / 2-1 / *3-1 / 4-1 / 5-1 / *6-1 / *7-1 / *8-1 / 9-1 / 10-1 / 11-1 | ||||
| Ralph Souquet (D) | Thomas Engert (D) | 11 | - | 10 |
| Verlauf: 1-0 / 1-1 / 1-2 / 1-3 / *1-4 / *1-5 / *1-6 / *1-7 / *1-8 / 2-8 / 2-9 / 3-9 / 4-9 / 5-9 / 5-10 /6-10 / 7-10 / *8-10 / 9-10 / 10-10 / 11-10 | ||||
| Sandor Tot (HUN) | Marcus Chamat (SWE) | 11 | - | 6 |
| Verlauf: 1-0 / 2-0 / 3-0 / *4-0 / *5-0 / 6-0 / *7-0 / 7-1 / 7-2 / 8-2 / 9-2 / 9-3 / 10-3 / 10-4 / 10-5 / 10-6 / 11-6 | ||||
| Ralph Souquet (D) | Dimitri Jungo (CH) | 11 | - | 10 |
| Sandor Tot (HUN) | Ronald Regli (CH) | 11 | - | 3 |
| Marcus Chamat (SWE) | Robert Hirschbichler (D) | 11 | - | 3 |
| Thomas Engert (D) | Mika Immonen (FIN) | 11 | - | 9 |
Gruppe 7 + 8 (Samstag, 07.05.2005, 18.00 Uhr)
Turniertableau Gruppe 7
Gesamtrangliste Gruppe 7
Turniertableau Gruppe 8
Gesamtrangliste Gruppe 8
Gruppe 5 + 6 (Samstag, 07.05.2005, 14.00 Uhr)
Turniertableau Gruppe 5
Gesamtrangliste Gruppe 5
Turniertableau Gruppe 6
Gesamtrangliste Gruppe 6
Gruppe 3 + 4 (Samstag, 07.05.2005, 10.00 Uhr)
Turniertableau Gruppe 3
Gesamtrangliste Gruppe 3
Turniertableau Gruppe 4
Gesamtrangliste Gruppe 4
Gruppe 1 + 2 (Donnerstag, 05.05.2005, 14.00 Uhr)
Turniertableau Gruppe 1
Gesamtrangliste Gruppe 1
Turniertableau Gruppe 2
Gesamtrangliste Gruppe 2
Tribünenaufbau, Vorbereitung und Angebot
Um den vielen gemeldeten Spielern gerecht zu werden und um den erwarteten Zuschauern ein gutes Umfeld bieten zu können, wurden heute Freitag Morgen ab 09.00 Uhr die Snookertische abgebaut und stattdessen Sitztribünen errichtet.
Die Organisation, der PSC Kakadu (H.Niederhäusern, A.Zelei, etc.) haben keine Mühe gescheut und sind nun in Bettlach bereit um am Samstag (Qualis) und Sonntag (Hauptfeld) mit den Weltmeistern, Europameistern und Elitespielern aus aller Welt einen Top-Poolbillard-Event zu bieten.
Das Turnier wird von den Zuschauern entweder von den Tribünen oder von der Grossleinwand im Vorraum zu verfolgen sein. Im weiteren steht ein Wettbüro und eine Tombola mit tollen Preisen zur Verfügung. Wie jedes Jahr bietet das Mike Massey Open auch dieses Jahr wieder gutes und günstiges Grilliertes unter freiem Himmel an.
Swissbillard war für euch heute Morgen kurz vor Ort um ein paar Fotos zu schiessen. ( Siehe Pic Gallery Mike Massey Open 2005 )
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