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Tschudi 2. am Christmas Open hinter Jörn Kaplan
 

Turnierbericht von Pool-Stage - www.pool-stage.de

 

Marco Tschudi am Christmas Open 2009 in Iserlohn - www.swissbillard.ch
Marco Tschudi gewann das Chrismas Open 2009. Dieses Jahr scheiterte er im Finale an einem makellos aufspielenden Jörn Kaplan.

Die Finalrunde des Christmas Open in Iserlohn vom 12. Dezember wurde von Jörn Kaplan gewonnen. Der mehrfache Deutsche Meister gewann im Finale klar gegen den bis dahin excellent aufspieldenden Schweizer Marco Tschudi mit 11:5. Den guten 9. Rang erreichte Pascal Nydegger. Oliver Ortmann stolperte bereits in der Startrunde des Finaltableaus, Niels Feijen unterlag Kaplan in den Viertelfinals.

Der PBC Plato Iserlohn rief im Sommer zum zweiten Mal die Christmas Open aus und köderte Topspieler aus der Umgebung und ganz Deutschland mit einem sagenhaften Pott von 13.800 EUR. Da Billardspieler keine Kostverächter sind, fanden sich am Ende weit über 100 Billardsportler im Clublokal Fabrik in Iserlohn ein, um sich zu messen und um das Preisgeld zu kämpfen. Ein Highlight im Spiellokal war natürlich wieder unser TV-Tisch, auf dem wir mit mehreren Kameras die Akteure optimal in Szene setzten. Alle gefilmten Begegnungen wurden gratis per Livestream übertragen. Die Spieler waren von der aufgefahrenen Technik hellauf begeistert und viele äußerten den Wunsch, auf dem Centrecourt spielen zu dürfen.

Bereits die Vorrunde am Freitagabend ließ in allen TV-Matches das hohe Niveau der angetretenen Spieler erkennen und die Fans an den PC-Bildschirmen konnten sich über sehr attraktive Partien freuen. Am Samstag standen drei Vorrunden auf dem Plan, was die Turnierleitung wie erwartet auf eine harte Probe stellte, schließlich mussten auf den 16 Tischen des Clublokals knapp 150 Partien im 10-Ball auf 7 Gewinnspiele ausgetragen werden. Dieser Herausforderung waren die Verantwortlichen souverän gewachsen und sie konnten die Spieler in allen Runden ohne Verzögerung in die Wettkämpfe schicken.

Die meisten Favoriten, unter ihnen zahlreiche Bundesligaspieler sowie die beiden Weltmeister Oliver Ortmann und Niels Feijen, bahnten sich den Weg durch die Vorrunden und konnten sich für die Finalgruppe qualifizieren. Schon in der ersten Runde des mit erstklassigen Spielern besetzten Finalfelds standen einige Schmankerl an. Für die größte Überraschung sorgte dabei Boris Grunow, der mit 7:3 den Vorjahresfinalisten und amtierenden Weltmeister im 14/1-endlos, Oliver Ortmann, nach Hause schickte.

Das gleiche Schicksal ereilte auch einige andere Top-Spieler wie Florian Hammer, Marko Vogel, Helmut Heck, Christian Prager und Stefan Nölle. Der Favorit Niels Feijen schaffte es bis ins Viertelfinale und lieferte sich im Livestream eine an Spannung nicht zu überbietende Schlacht gegen Jörn Kaplan. Nachdem dieser beim Stand von 6:6 ein trockenes Break hinlegte, sah es nach einem Ausschuss von Feijen aus, doch der verfehlte völlig unerwartet einen leichten Einstiegsball und überließ damit Kaplan den Tisch, der sich keinen Fehler mehr erlaubte, das Brett abräumte und auch das anschließende Halbfinale für sich entscheiden konnte.

Auf der anderen Seite des Tableaus spielte sich der Titelverteidiger Marco Tschudi, der im Verlauf des Turniers alle anwesenden mit seiner guten Laune und seinen Späßen angesteckt hatte, mit tollen Spielen und klaren Siegen ebenfalls bis ins Finale. Dies unterstrich seine überragende Form und alle Anwesenden freuten sich gespannt auf das letzte Match, in dem sich nun nach einhelliger Meinung aller die beiden besten Spieler des Tages gegenüber standen.

Leider enttäuschten beide und schienen sich nicht allzu viel Mühe zu geben. Woran das lag, kann nur vermutet werden. Tschudis gute Laune schien verflogen, schmiss er doch mehr als einmal sein Queue auf den Boden und zeigte damit seinen Unmut ob seiner schwachen Finalperformance. Die Qualität des Finals spiegelte sich auch in den Statistiken der beiden Spieler sowie in den Zuschauerzahlen, die sich trotz Primetime (das Finale dauerte bis 21 Uhr) im Verlauf halbierte. Offensichtlich waren auch die Zuschauer enttäuscht. Am Ende gewann Jörn Kaplan mit 11:5 die zweiten Christmas Open und die 3.400 EUR Preisgeld für den Sieger, während Marco Tschudi sich mit 1.700 EUR für den zweiten Platz trösten konnte.

Turnierveranstalter Klaus Wilms überreichte den beiden ihre Schecks und Urkunden und kündigte dabei an, im Sommer ein noch größeres Turnier veranstalten zu wollen, bei dem es als Siegprämie nichts geringeres als ein Auto zu gewinnen geben soll. Und auch die Christmas Open werden im kommenden Jahr eine Fortsetzung finden.

Wer im Jahr 2009 bei den ersten PBC Plato Christmas Open dabei war oder das zugehörige Tagebuch gelesen hat, weiß, dass wir mit diesem Event im letzten Jahr sehr beansprucht waren und noch eine Rechnung zu begleichen hatten. Im letzten Jahr gingen wir dieses Turnier sehr ambitioniert an und wollten wohl auch ein wenig zu viel auf einmal leisten. Turnierleitung, Livestream, Liveticker und eine Liveschaltung des WDR ließen sich einfach nicht unter einen Hut bringen. Also galt es dieses Mal, den Livestream in gewohnter Pool-Stage-Qualität bzw. noch besser abzuliefern und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Nächte dieses Mal nicht ganz so kurz geraten sollten. Wir haben die Turnierleitung zwar unterstützt und unsere selbst programmierte Software zur Verfügung gestellt, an sich oblag sie aber dem ausrichtenden Verein.

Ganz ohne Innovationen waren wir selbstverständlich nicht am Start. Dieses Mal haben wir alle Live-Partien statistisch analysiert, um den Fans noch mehr Spielinfos liefern zu können. Diese Analysen werden für unsere Events ein fester Bestandteil des Programmplans und auch in naher Zukunft auf unserer Homepage als Zusatz zu unserer Videogalerie abrufbar sein. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, insbesondere Klaus Wilms für die Beauftragung und die angenehme Zusammenarbeit sowie zahlreiche unterhaltsame Stunden mit schier unglaublichen Anekdoten aus 50 Jahren Billard. Weiter gilt den Mitarbeitern des Clublokals Fabrik sowie allen Helfern des PBC Plato besonderer Dank für ihr Engagement sowie natürlich den Spielern, die alle dazu beitrugen, dass es ein rundes und unterhaltsames Wochenende in Iserlohn wurde. Wir freuen uns sehr auf die Fortsetzung und können nun endlich ruhig schlafen. Die Iserlohner Scharte ist damit ausgewetzt ;-)  

 
 
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